Die persönliche Ausrüstung beim Pleinair-Malen hängt in erster Linie vom verwendeten Medium ab. Und natürlich findet jede:r im Laufe der Zeit die Dinge, mit denen er:sie am besten zurechtkommt. Neu-Einsteiger:innen soll hier eine kleine Übersicht an die Hand gegeben werden.
Einfachste Alternative: Feste Unterlage
Will man nicht gleich Geld für eine Staffelei ausgeben, kann man sein Papier auch einfach mal auf eine feste Unterlage klemmen oder direkt im Block oder Sketchbook malen. Ist man nicht gerade He-Man, ist dann allerdings ein kleiner Campingstuhl oder Klapphocker empfehlenswert, weil die Hand/der Arm doch ziemlich schnell ermüdet, wenn man permanent die Unterlage festhalten muss. Man hat Papier und Mischpalette dann auf dem Schoß liegen, die Farben liegen meist irgendwo in der Nähe. Vorteil dieses Setups ist, dass man die Malhaltung (wie beim Schreiben) gewohnt ist; der Nachteil ist, dass man den Abstand zum Bild nicht einfach durch Zurücktreten vergrößern kann und dass man sich jedesmal zu den Farben runterbeugen muss, die man dann meistens auf dem Boden liegen hat.
Mischpalette
Ist die Mischpalette nicht in der Pochadebox integriert, braucht man eine gesonderte Fläche. Da Ölfarben sehr lange feucht bleiben, ist eine Mischfläche empfehlenswert, die man auch benutzt verstauen kann. Eine Möglichkeit ist z.B. eine dünne Alubox (z.B. eine leere Stiftebox), die man aufgeklappt verwendet und man nach dem Malen einfach zusammenklappen kann. Es gibt auch Abreißpaletten in Blockform, bei denen man den benutzten Bogen abreißen und in den Müll geben kann.
Für Gouachemaler:innen kann jede abwaschbare Fläche zum Mischen herhalten, u.U. auch einfach eine stabile Pappe in einer Dokumentenhülle, die man mit Tesa zuklebt und dann unter fließend Wasser wieder sauber bekommt.
Mischpaletten sind üblicherweise mittelgrau oder weiß.
Farben und Malmittel
Die meisten Pleinair-Maler:innen bringen ihre Farben in Tuben mit. Bei Gouachemaler:innen (wenn sie nicht gerade mit getrockneten Farben im leeren Aquarellkasten malen) sind auch verschließbare Container üblich, in die die Farben vorher zuhause gedrückt werden und dann feucht mitgebracht werden, sowas z.B.:
Ölmaler:innen verwenden Malmittel, also Wasser / angepasste Malmittel bei den wasservermalbaren Ölfarben bzw. Öl / Verdünner bei den klassischen Ölfarben. Die muss man, nebst Gefäß, dann natürlich auch dabei haben. Gouachemaler:innen reicht Wasser aus. Das dann aber auch noch zusätzlich in einem kleinen Verstäuber, um die Farben immer wieder anspritzen und feucht halten zu können. Maler:innen, die schnell trocknende und nicht mehr lösbare Farben (wie z.B. Acryl, Acrylic Gouache o.ä.) verwenden, sollten daran denken, dass sie ihre Pinsel nach Gebrauch säubern oder zumindest feucht halten können.
Malgründe
Draußen malen Ölmaler:innen meistens auf Malpappe oder spez. Papier für Ölmalerei; Gouachemaler:innen auch im Sketchbook. Die Auswahl der Größe hat etwas mit individuellen Vorlieben zu tun und damit, wieviel Zeit man sich vor Ort nehmen möchte. Wer als Einsteiger:in einen Format-Tip möchte, dem sei ein kleineres Format empfohlen, also höchstens Din A4, eher kleiner.
Meistens werden 1-2 Bilder an einem Treffen gemalt, also lieber mal mehrere Malgründe mitbringen.
Tücher / Küchenpapier / Abfallbeutel
Während Gouachemaler:innen mit einem (Hand-)Tuch zum Abtupfen des Pinsels auskommen, verbrauchen die meisten Ölmaler:innen deutlich mehr Küchenpapiere beim Malen und benötigen dann natürlich auch noch einen Abfallbeutel zum Einpacken benutzten Tücher, der eventuellen Abreißpalette und vielleicht auch der verwendeten Pinsel.
Pinsel
Eine Empfehlung würde hier den Rahmen sprengen. Generell sind eher größere Pinsel als zu Kleine angeraten, weil man sich dann nicht zu leicht in den Details verzetteln kann. Gouachemaler:innen haben meistens noch Bleistift und Radiergummi für eine grobe Vorzeichnung dabei.
Klemmen
Draußen ist es selten windstill und man ist immer wieder froh, wenn man Papier, Pappen etc. irgendwie festklemmen kann. Hilfreich können dafür Wäscheklammern, kleinere Leimklemmen oder Büroclips (Foldbackklammern) sein.
Kleidung / Sonnenschutz / Regenschutz / Mückenschutz
Generell ist es im Hunsrück im Sommer meist 3-4° kühler als in der Rheinebene, dafür gibts weniger Schnaken/Mücken. Ein Sonnenhut kann trotzdem sinnvoll sein. Und für alle Maler:innen, die bei Regen nicht sowieso sofort ins Trockene fliehen müssen, weil sie wasservermalbare Farben verwenden, ist ggf. auch ein Regenschutz empfehlenswert.
Tasche
Tasche / Rucksack je nach Umfang der persönlichen Ausstattung. Normalerweise muss vom Parkplatz aus nicht allzu weit gegangen werden; ausgedehntere Wanderungen werden abgesprochen und entsprechend angekündigt.
Trolleys oder Klappbollerwagen können - je nach Gelände - schwierig werden, wenn keine Barrierefreiheit vorhanden ist.